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Attila in Thüringen

  Sagittarius nach einer handschr. Chronik bei Falkenstein
  Thür. Chron. I, 227 f.
  Cyriacus Spangenberg Quernfurtische Chronik 1590. S. 37.
  Ders. Mansfeldische Chronik Bl. 52

Wie Attila nun mit seinem Kriegsvolke in Thüringen angekommen war und sich zu Eisenach zu König Günthern, der daselbst Hof hielt, verfügt hatte, nahm er, um ihn zum Freund und Bundesgenossen zu haben, seine Tochter Chrimhilde zur Ehe, hielt daselbst mit ihr Beilager und schrieb einen fürstlichen Landtag aus samt einer Zusammenkunft aller benachbarten Fürsten durch ganz Deutschland, hielt da einen sonderlichen Triumpf, Rennen, Turnieren und allerlei Ritterspiel. Da nun alle deutschen Fürsten und Herrn, so seine Gunst zu haben begehrten, gen Eisenach kamen oder ihre Gesandten dahin schickten, geschah eine gute Aufrichtung, sie bekamen Geschenke, wurden frei gehalten und er liess sie in gutem Frieden wieder von sich reisen. Danach rüstet er sich aufs beste, das römische Kaiserthum zu überziehen.

Er ist in Thüringen eine Weile stille gelegen und die alten Thüringer wissen noch von ihm zu sagen, wie mild und kostfrei er gewesen, wie er die alten Münz- und Decemspfennige gemünzet, so man bisweilen noch heutigen Tages in Äckern und Weingärten ausgräbt. Bei Tundorf hart an der Enzeroder Flur hat er am See gelegen und allda geweidwerket und gefischt, wie noch ein Ort da selbst der Königsstuhl heisset.

Quellen: