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Der Kampf der beiden Wassermänner

In Ohna diente beim Bauern Rohatsch einst der Wassermann als Knecht. Beim Dienstantritt hatte er sich keinen anderen Lohn ausbedungen, als daß man ihm nach sieben Jahren eines Degen schenken möchte. Er war ein guter Arbeiter und Haushalter; Nachbarn und Gefährten waren mit ihm wohl zufrieden.

Die sieben Jahre waren verstrichen, und der Knecht verlangte den verdienten Lohn, einen neuen Degen. Als er ihn erhalten hatte, sagte er zu dem Bauern: „Dort in der Spree wohnt mein Feind; ich werde mit ihm kämpfen. Beobachtet das Wasser! Falls sich rote Streifen zeigen, dann steht es schlecht mit mir, zeigen sich weiße Streifen, so gewinne ich.“ Danach entfernte er sich eilig, und als der Bauer an die Spree kam, schäumte das Wasser, und weiße Striemen stiegen an die Oberfläche. Der Feind war überwunden, und der Knecht wurde Herr in der Spree.

Quelle: Erich Krawc, „Sagen der Lausitz“, Domowina Verlag 1962;