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Der Köhler und der Nix

In Nochten wohnte einst ein armer Mann, der kein Getreide mehr fürs Brot hatte. Er ging in einen Wald unweit von Muskau, der „Schwarzer Lug„ genannt wird. Dort las er Holz. Daraus wollte er Holzkohle brennen, sie dann in Bautzen auf dem Markt verkaufen und für den Erlös Brot für seine Kinder mit nach Hause bringen. Als er so suchte, kam plötzlich der Nix und sagte: „Ich will dir drei Scheffel Korn borgen. Am Tage nach der Ernte bringe es mir wieder und rufe dreimal Jacob'! Falls ich nicht komme, bin ich tot, und du darfst es wieder mit nach Hause nehmen. Denn jedesmal wenn ein Blitz ins Wasser schlägt, wird einer von uns Nixen erschlagen.«

Der Köhler versprach es und kam an dem bestimmten Tage, um das Getreide zurückzugeben. Er rief dreimal über das Wasser „Jacob“, aber der Nix zeigte sich nicht.

Quelle: Erich Krawc, „Sagen der Lausitz“, Domowina Verlag 1962;