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Der Wassermann in der Schwarzen Elster

In der Schwarzen Elster zwischen Kotten und Wittichenau gibt es gefährliche Löcher, die so tief sind, daß man keinen Grund findet. In diesen Löchern wohnte in alten Zeiten ein Wassermann mit Frau und Kindern. Viele Menschen haben ihn beobachtet, wenn er sich am Ufer sonnte. Er war ein altes, hageres Männlein und trug eine rote Mütze und eine leinene Jacke.

Als einmal ein Mann über die steinerne Brücke gehen wollte, saß gerade der Nix dort und kämmte sich die Läuse aus den Haaren. Der Mann trug eine Schaufel bei sich, und da der Wassermann nicht aus dem Wege gehen wollte, schlug er ihm damit auf den Hintern. Der Nix plumpste ins Wasser, ließ aber seinen Kamm liegen. Der Mann nahm ihn mit. Als er nach einiger Zeit wieder an jener Stelle vorbeikam, rief ihm der Wassermann nach: „Meister Schramm, gib mir meinen Kamm!„

Quelle: Erich Krawc, „Sagen der Lausitz“, Domowina Verlag 1962;