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Stenker

  Karl Starke, die Görlitzer Haide 1823.

Stenker heißt ursprünglich Steinkirch von seiner steinernen Kirche. In der Nähe heißt ein unbebauter Ort Kirchstadt. Dort war früher ein Dorf mit einer Kirche. Dieser Ort ist in einem Kriege gänzlich eingegangen. Doch baute man zum Andenken an diesen Untergang eine Kapelle mit einem Kruzifix und hölzernen Marien- und Johannisbildern, welche noch vorhanden ist. Der dorthin führende Weg heißt die Kapellenstraße. Dort liegt auch ein Berg, der den Namen Einsiedlerberg führt, weil früher daselbst ein Eremit gehaust hat. In einer benachbarten Dorfchronik steht folgende Nachricht vom Jahre 1521: „Einsiedel in den Görlitzer Haiden. Gott gebe, daß der neue Einsiedel fromm werde.“

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862