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Von dem Grafen zu Solms auf Sonnenwalde

  Geogr. Beschreibung der NiederLausitz 1748 S. 14 und 15.

Vom Grafen Philipp zu Solms auf Sonnenwalde bei Luckau geht die Sage, er habe einmal 40 Bären zu gleicher Zeit gefangen, die vielen Schaden angerichtet.

Als er 1548 zu Frankfurt a. M. zum Sterben kam und das heilige Mahl begehrte, da ist er trotz seiner Krankheit vom Bett aufgestanden, hat gesagt: „Ich hab' all' mein Lebtag mich nicht geweigert, zu reiten und zu fahren; nun, so will ich auch rüstig und tapfer aufstehen zu dieser meiner lezten Reise“, hat das heilige Sacrament stehend als ein treuer Himmelsritter empfangen und ist bald darauf selig entschlafen.

Zu Anfange des 17. Jahrhunderts residirte zu Sonnenwalde Graf Otto zu Solms, das war ein gelehrter Herr, hatte viele seltsame Thiere und auch ein Mägdlein, das 3 Jahre lang nichts gegessen, sondern nur bisweilen von des Herrn Grafen Mutter mit Balsam und lieblichem Geruche erquickt worden.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862