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Niemitzsch und das „alte Land“

  N. L. Magag., 1823, S. 56 ; 1863, S. 391. 
  Neue Laus. Mon.-Schr., 1797, I. 24 . 
  Destinata lit. Lus., P. VI, p. 590, 
  Frenzel, lex slav. II, 2237.
  H. Jentsch, Gub, Gymn.-Progr. 1889, S. 17.

Niemitzsch (Niempsi) bei Guben war eine Burgwarte und ward schon zu Zeiten des von Ludwig dem Deutschen an der Serbengrenze angesetzten Grafen Thakulf erbaut. Nachher gehörte es den Markgrafen Gero, welche daselbst ihren Sitz hatten und es mit allen Zubehörungen über hundert Jahre besaßen. Diese Zubehörungen bestanden aus den Dörfern: Pozdicum (Pobsen ?), Gotheruna (Göttern), Bezdicz (Bösiß, Beitzsch), Gozewa (Jetzschko), Lepi und Tamarini (Döbern?), welche zusammen einen Flächenraum von 7000 Hufen Landes enthalten. Als Gero die Niederlausitz besiegt und mit der Ostmark vereinigt hatte, wurde dieser Gau zum Unterschiede von dem eroberten Lande das „alte Land“ genannt, welcher Name sich noch bis auf den heutigen Tag im Munde des Volkes erhalten hat.

Vor diesen Zeiten wurde das „alte Land“ von dem Zwergvolke der Heinchen bewohnt.

Anmerkungen (Karl Haupt): Niemitsch heißt „deutsch“, als die erste Ansedelung der Deutschen. So heißt auch Türfenhausen ursprünglich Düringshausen, weil sich dort Thüringer angesiedelt haben. Dest. lit. I. III. P. VI. p. 590.

Quellen: