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Bluno

  Frenzel, Chronik v. Hoyerswerda S. 195. 
  Knauth, Kirchengesch. S. 304.

Im Jahre 1728, den 14. September, schlug das Wetter in des einen Richter's Scheune zu Bluno, und da ein trockenes Wetter und wenig Wasser war, so gerieth das ganze Dorf in große Gefahr. Da trat der Schulmeister auf, rief die Leute zusammen und sprach zu ihnen: „Weil wir hier nichts machen können, so kommt Alle her, wir wollen auf unsere Kniee niederfallen und ein Vater-Unser beten. Gott wird uns helfen.“ Als solches geschah, wandte Gott alsbald den Wind von dem Dorfe weg, daß alle Flamme des Feuers auf die Hutung zuging und Gott augenscheinlich zeigte, daß er ihr Gebet erhöret.

Anmerkungen: Zu Th. I. No. 78. will ich hier noch Folgendeß nachtragen. In der Oberlausitz herrscht bis auf den heutigen Tag der Aberglaube, daß man bei einer Feuersbrunst den Wind und somit die Flamme voit seinem Hause dadurch abhalten könne, daß man einen Backtrog vor das Haus in's Freie setzt und frisches Brod hineinwirft.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862