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Debschitz

  Sinapius, schles. Curiosit. I. 328.

Zu den Zeiten der alten slavischen Könige, in den Kriegen mit den Franken, kam einst ein Heerhaufen an einen See und die Anführer berathschlagten, ob es möglich sei, darüber zu kommen. Während sie noch hin und her redeten, sprengte ein Obrister mit seinem Pferde hinein, setzte glücklich darüber und kehrte mit einem Seeblatte auf seinem Speere in's Lager zurück.

Als nun der König dadurch in Erfahrung gebracht, daß der See zu passiren sei, ist das Heer glücklich hindurch geführt worden. Der muthige Krieger aber wurde zum Ritter geschlagen, ihm ein Seeblatt in das Wappen geseßt und derselbe fortan Debschitz, d. i. der Taucher, genannt. Denn der Name kommt her von dem polnischen Worte topin, untertauchen.

Anmerkungen: Vgl. Th. I. No. 183. Il. No. 349.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862