<<< vorherige Sage | Dritte Abtheilung: Teufelssagen | nächste Sage >>>

Teufel heulen im Feuer

  Pescheck, Geschichte von Zittau II. S. 476. Laus. Mag. 1825. S. 331.

Im Jahre 1473 ist zu Zittau am 22. Juli eine furchtbare Feuersbrunst durch das unvernünftige Feuern eines Dienstmädchens beim Fleischer Oswald Just entstanden, die, als das Feuer Anfangs nicht brennen wollte, zu demselben im Unmuthe gesagt hatte: Willst du sonst nicht brennen, so brenne in aller Teufel Namen. Während desselben hat es im Feuer und in der Luft geheult, daß es entsetzlich anzuhören gewesen und sich die Leute dabei gefürchtet haben. Da sind die Mönche aus dem Kloster mit der Procession gegangen, haben die Monstranz herausgetragen und einen Altar dem Feuer gegenüber gemacht und gebetet, auch die Benediction über das Feuer gesprochen in der Meinung, die Teufel damit zu vertreiben.

Aber sie haben sich nicht daran gekehrt, sondern jemehr die Mönche exorcisiret, gesungen und gebetet, desto mehr haben die Teufel im Feuer und in der Luft geheult.

Im Jahre 1458 hat ein solcher Teufel oder Gespenst, nachdem es acht Tage lang die Mönche auf dem Oybin geschreckt, die Kirche daselbst in Brand gesteckt.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862