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Der Geheimgang zu Sallgast

Vor sehr vielen Jahren soll es vom Schloß Sallgast zu einem ausgetrockneten Brunnen, weitab vom Schloß gelegen, ein unterirdischer Gang geführt haben. Das Schloß war Wohnsitz vieler Raubritter und ganz in der Nähe führten viele Handelswege durch die dunklen Wälder.

Hier lagen nun die Raubritter mit ihren Knechten im Hinterhalt. Die Handelswege wurden deshalb immer unsicherer und der Kaiser mußte endlich etwas dagegen tun. So wurde das Schloß Sallgast lange belagert.

Durch einen Zufall entdeckte man außerhalb des Dorfes auf einem verlassenen Flecken einen ausgetrockneten Brunnen. Als man ihn sich näher betrachtete, sah man eine Öffnung im Mauerwerk. Gerade groß genug, damit ein Mann hinein und hinaus könne. Als sich Freiwillige gefunden hatten, folgte man diesem Gang und kam in das Schloß. Schnell wurden nun die Raubritter und ihre Knechte überwältigt.

Der Gang wurde später zugeschüttet. Auch hieß es, bestünde ein Geheimgang vom Schloß zur Kirche, den der Schloßherr öfters genutzt hat.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz