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Der Teich auf Geros Burg

  R. Scharnweber & O. Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933

Bei Gehren hat mal eine Burg auf dem grünen Berg gestanden. Diese gehörte dem grausamen Gero. Oft wurde die Burg angegriffen, aber niemals bezwungen. Gero hatte nämlich auf der Burg einen Teich. Damals wußte kein Mensch, wo das Wasser dazu herkam.

Viel später machten die Leute unten am Berge Steine zum Grundmachen aus. Da fanden sie lange Ketten mit armstarken Gliedern. Diese mußten sie mit Ochsen aus dem Berge heraus trecken. Auf einmal sprang ein „Quall“ aus dem Berge heraus. Diese Quelle läuft noch heute. Als die Leute dann auf den Berg kamen, sahen sie, daß der Teich abgelaufen war. Er hat auch niemals mehr Wasser gehalten.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz