<<< zurück | Kapitel 4: Sagen der Lausitz – Kreuze | weiter >>>

Das Steinkreuz in Radibor

Ungefähr vor 200 Jahren wohnte an jenem Ende des Dorfes ein Nahrungsbesitzer, der ein großer Bienenfreund war. Dieser hatte sich in seinem Garten ein großes Bienenhaus erbaut und hielt dort viele Bienenstöcke. Einst stand er in der Nacht auf und sah, daß ein Mann Honig aus den Stöcken stahl.

Er ergriff deshalb eine Hacke und lief im vollen Zorn auf den Dieb zu. Dieser aber, ihn erblickend und sich nichts gutes versehend, flüchtete auf die Straße nach Bautzen zu und der Imker ihm nach. Ihn einholend, schlug dieser jenen mit der Hacke auf den Kopf, daß er sogleich tot liegen blieb. Und weil der Dieb ein fremder, unbekannter Mensch war und man in jener Zeit nicht eben weitläufige Untersuchungen anstellte, so wurde er alsbald an dieser Stelle beerdigt und dann betreffendes Denkmal gesetzt.

Quelle: