<<< zurück | Kapitel 3: Die Sagen um die Ludki / Luttchen / Lüttchen | weiter >>>

Der Ludgensteig bei Riedebeck

In der Feldmark nahe der Schielemühle kann man einen Streifen von der Breite einer Elle erkennen, der geradewegs zur Mühle führt. Dieser Streifen hebt sich deutlich von der umgebenden Flur ab und ist auch gut in der Feldfrucht, die hier immer geringer ist, sichtbar. Es ist der Ludgensteig, der sich so zeigt. Die Ludgen benutzten ihn immer, wenn sie vom Borchelt, wo sie wohnten, zur Mühle gingen, um ihr Korn zu Mehl mahlen zu lassen.

Als vor vielen Jahren Kurengs Vater aus Gehren vom Feld heimfuhr, entdeckte er auf eben diesem Steig einen zerbrochenen Kuchenschieber. Er nahm in mit und reparierte ihn zu Hause. Am anderen Tag hat er den reparierten Schieber abgelegt, wo er ihn Tags zuvor gefunden hatte. Als er beim Heimfahren wieder an der Stelle vorbeikam, lag dort ein schönes Stück Kuchen, welches der alte Kureng mit Appetit aß.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz