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Ein Ludki straft einen Jungen unweit von Peitz

  R. Scharnweber & O. Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933

In Peitz gibt es einen Ludgengraben und ein Ludgenfeld. Vielleicht waren hier die Ludkis zu Hause, die an folgender Begebenheit beteiligt waren.

Der Schulweg führte die Jungen des Dorfes an einem Mohrübenfeld vorbei. Eines Tages bemerkten die Jungen auf diesem Feld einen Ludk, welcher Rüben aufzog. Die meisten Kinder flohen ängstlich.

Ein vorwitziger Junge beschimpfte den Ludk jedoch und bezichtigte ihn des Diebstahls. Damit nicht genug, bewarf er den kleinen Ludk mit Sand. Endlich kamen dem Ludk viele Kameraden zu Hilfe und der Junge bekam es mit der Angst und lief weg. Einer der Ludkis verfolgte ihn mit einem Besen und schlug den Jungen damit.

Diese Schläge waren für den Jungen folgenreich. Er konnte nicht mehr wachsen und blieb klein wie ein Ludk.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz