<<< zurück | Kapitel 3: Die Sagen um die Ludki / Luttchen / Lüttchen | weiter >>>

Die Ludki bestimmen den Standort der Kirche zu Madlow

  Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880

Als die zum Christentum bekehrten Wenden auf der Tymmenza, einer heidnischen Opferstätte inmitten des Dorfes, ihre Kirche bauen wollten, brachten sie dorthin das Baumaterial.

Des Nachts kamen die Ludki mit einem Gespann schwarzer Ochsen, luden das Material auf und brachten alles an eine Stelle außerhalb des Dorfes. Am darauffolgenden Tag ließ der Missionar die Steine zurück an den Ort bringen, an welchem er die Kirche bauen wollte.

Jedoch kamen die Ludki mit ihrem Ochsengespann wieder, um alles aufzuladen und um das Baumaterial nochmals fortzuschaffen. Es blieb den Madlowern schließlich nichts anderes übrig, als ihre Kirche dort auch zu bauen.

So setzten die Ludki ihren Willen auch bei der Auswahl des Standortes für das Pfarrhaus in Madlow durch.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz