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Die Ludki von Leuthen

  Edmund Veckenstedt: Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche. Leuschner & Lubensky, Graz 1880

In der alten Schanze bei Leuthen, die nunmehr abgetragen ist, wohnten einst die Ludki.

Einmal ging ein alter Schäfer des Abends hier vorbei, als er aus der Schanze Musik hörte. Er blieb stehen, um genauer horchen zu können. Plötzlich stand ein Ludk vor ihm und forderte ihn auf mitzukommen, um sich die Musik besser anhören zu können. Der Ludk führte ihn in die Schanze, und der Schäfer sah wie die Ludki ein frohes Fest feierten. Sie musizierten und tanzten, so daß der Schäfer seine Freude daran hatte. Als er wieder gehen wollte führte ihn der Ludk zur Schanze hinaus.

Auch auf dem Berg hinter der Kirche wohnten Ludki. Die von der Schanze sind mit jenen vom Berg einst in Streit geraten, der sich zu einer großen Schlacht auswuchs. In dieser Schlacht sind alle Ludki gefallen. Seither gibt es sie in Leuthen nicht mehr.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz