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Die Ludki in Keune

Eines Morgens, als erst zwei Kinder in der Schule waren, kamen aus einem Mauseloch zwei Ludki auf die Bänke gesprungen. Sie waren puterrot im Gesicht, hatten lange rote Bärte und rote Kleider. Bald verschwanden sie wieder in ihrem Mauseloch. Lehrer H. hat wegen des Aufsehens um diese Geschichte seine Stelle aufgeben müssen.

Noch im Jahre 1861 sind im Dorf zwei Ludki, eine Frau und ein Mann, gesehen worden. Sie waren bei einer Hochzeit, auf welcher sie aufgespielt und getanzt hatten. Beide hatten rote Kleider an und die Frau war reich mit goldenem Zierrat geschmückt. Gewohnt haben die Ludki in einem Berg nahe des Dorfes. Dort gibt es eine Ludki-Höhle. Bei Nachgrabungen hat man aber nur weißen Sand, mit welchem die Höhle ausgestreut war, gefunden.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz