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Die Ludki in Berge

Pflügende Bauern hatten zur Mittagszeit Hunger und so sagte einer von ihnen: „Die Ludki könnten uns einen Kuchen bringen, das wäre schön.“ Als sie weiterpflügten, sahen sie auf dem Acker zu ihren Füßen plötzlich einen Kuchen, neben dem ein Messer lag. Als sie das Pflügen unterbrachen, um sich den Kuchen überrascht anzusehen, sprach eine Stimme: „Esst, aber den Kuchen lasset ganz.“ Pfiffig wie die Pflüger waren, schnitten sie die Mitte des Kuchens heraus und aßen sich satt, den Ring des Kuchen ließen sie jedoch ganz. (Analoge Erzählung aus Eulo und gleichlautend auch in Forst)

Ein anderes mal sichelte ein Mädchen auf der Wiese. Um ihre Hände wickelte sich immer wieder ein feiner seidener Faden, den das Mädchen ärgerlich zerriß und verfluchte. Darauf hörte sie hinter sich ein Poltern. Es war der Schatz, den die Ludki ihr zugedacht hatten und den der Faden an die Oberfläche ziehen sollte, der nun aber abstürzte.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz