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Das Reitergespenst bei Kaden

  R. Scharnweber & O. Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau, Berlin 1933

Eine Frau aus Niewitz diente in Wilmersdorf. Von dort ging sie eines Abends nach Niewitz. Es war ganz dunkel und als sie durch den Schwabeschen Grund ging, der auf dem Wege von Kaden her an der linken Seite liegt, hörte sie plötzlich hinter sich etwas, das wie Geräusch von Pferdetritten klang.

Sie schaute sich um und gewahrte ein Pferd ohne Kopf, auf dem ein Reiter ohne Kopf saß. Ein gewaltiger Schreck ergriff sie und so schnell sie ihre Füße tragen konnten, lief sie nach dem Dorfe. Als sie dort ankam, hatte sie einen schiefen Mund vor Schreck bekommen.

Den Reiter haben viele von den ganz alten Leuten gesehen. Er hat in dem Schwabeschen Grund seinen Aufenthalt. In dem Grunde zeigen sich manchmal auch die Buttlichter oder Irrwische.

Quelle: E.H.Wusch: Sagen meiner Heimat, eine Sammlung mündlich übertragener Sagen der Lausitz