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Strafe des Geizes

  J. Kurth, Sonntagsbl, d. Preuß. Lehrerzeit., 1882, S. 468 (Nr. 30)

„Vor etwa dreißig Jahren starb in Triebel eine alte Frau, die ihr Vermögen der Kirche vermachte, da sie ganz nahe Verwandte nicht hatte. Sie stand in dem Rufe, geizig zu sein, und bald nach ihrem Tode verbreitete sich in der ganzen Gegend das Gerücht, sie „gehe um“, besonders wollte man sie auf ihrem Acker, den sie stets selbst bearbeitet hatte, gesehen haben. Eine Tagelöhnerin erzählte, daß ihr Geist gekommen wäre und sie ermahnt hätte, die Vesperpause nicht zu lang zu machen“

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894