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Versunkene Kirchen, Schlösser und Ortschaften

  Mündlich 

Kirchen sollen versunken sein im „großen Göhlensee“1) 2) 3) zwischen Groß-Drewitz und Göhlen, in Betschken Sumpfe zu Strega, auf der Laichenswiese4) in Buderose, im Hundelauch zu Grano, wo statt der Kirche auch von einem Tempel gesprochen wird, im Kirchsee bei Sommerfeld, im Bratschk bei Treppeln, ferner im Heringsläuchen zu Bomsdorf; wenn man hier neunmal um den Sumpf herumläuft, hört man in ihm die Glocken läuten.

In den hohlen Bergen bei Guben, in dem Grunde, wo die Schutzhalle errichtet ist, soll ein Dorf oder ein Schloß versunken sein. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag hört man dort ein dumpfes Läuten.

Im großen und kleinen Trebbelsee sollen Städte oder Dörfer mit Kirchen untergegangen sein. Beim Fischen hat man einmal zwei Abendmahlskelche aus dem Wasser gezogen.

In Streichwitz ist in Beyers Sumpflauch eine Kirche versunken. Wer sie dreimal, ohne Atem zu schöpfen, umkreist, der hört ihre Glocken läuten.

Quelle: Niederlausitzer Volkssagen vornehmlich aus dem Stadt- und Landkreis Guben, gesammelt und zusammengestellt von Karl Gander, Berlin, Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft, 1894