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Schatz in der Landeskrone

  Mündlich von Pastor Dornick aus Haynewalde

In der Landeskrone ist ein großer Schatz, welchen Jakob Böhme einst gesehen hat. „Als er noch das Vieh hütete, stieg er einst in der Mittagsstunde auf die eine Stunde von Görlitz liegende Landeskrone. Auf dieser fand er einen Eingang, und als er hineinging, erblickte er eine große Bütte mit Geld. Er erschrak aber so sehr darüber, daß er eiligst zurückging, ohne sich etwas von dem Gelde zu nehmen. Als er nachher mit andern Knaben mehrmals auf den Berg stieg, konnte er den Eingang nicht mehr finden.“ Rätze, Blumenlese aus Jakob Böhmens Schriften; nebst der Geschichte seines Lebens und seiner Schicksale. S. 211. Dieses erwähnen wohl alle Lebensbeschreiber Böhme’s; und die Sage, es sey eine Braupfanne voll Geld im Berge verwahrt, scheint auch jetzt noch nicht erloschen.

Quelle: Carl Wilhelm Dornick, Volkssagen in der Lausitz, Görlitz, 1838; Neues Lausitzisches Magazin, Sechszehnter, Neuer Folge dritter Band, S. 378–386