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Vom König Irminfrieds Tod - eine andere Sage

Nach andern Kunden lebten Irminfried sowohl, als Theoderich noch manches Jahr. Theoderich zog in sein Reich zurück und überließ dem Irminfried das seine gegen gute Bürgschaft. Einst aber ließ er diesen zu sich unter sicherm Geleit nach Zülpich entbieten und ehrte ihn, da er ankam, mit köstlichen Geschenken. Hernach trug sich zu, daß die beiden Könige mit einander auf der Mauer des Schlosses sich im Gespräch ergingen, da ward König Irminfried plötzlich herabgestürzt, man weiß nicht, von wem, und gab den Geist auf. So fand der sein Ende, der seiner Brüder Erbe durch Mord an sich gerissen, und man sagt, Theoderich habe auch Amalberga und ihre Kinder tödten lassen. Durch diese That ist die Treue der Franken übel verrufen worden und in bösen Geruch gekommen, davon zeugen Thüringen und Burgund. Bei gegebener und geschworner Treue kam König Irminfried um sein Leben, und das Königreich Thüringen ging durch die fränkische Herrschaft unter.

Quellen: