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Die Linde und der Wallhausteich bei Landwehr

Bei dem Dorfe Landwehr steht auf einer kleinen Anhöhe, die man den „Berchel“ nennt, die aber richtig Burglehnsberg heißt, eine alte Linde. Die wollten einmal Diebe absägen. Die Säge blieb aber stecken. Die Diebe wurden gefaßt und ins Zuchthaus gebracht. Manche Leute sagen, daß um die Linde herum die Franzosen begraben sind, die in dem Gefecht bei Luckau 1813 gefallen sind. Als mal eine Gräfin Landwehr besessen hat, hat sie um die Linde eine Bank machen lassen, und die Kinder aus Landwehr sind gekommen und haben bei der Gräfin sticken und stricken gelernt und haben Kuchen und Wein bekommen.

Nicht weit von der Linde ist ein Teich, der heißt der Wallhaus-Teich. Den haben die Bauern dem Fürsten in Baruth gegen eine Tonne Braunbier überlassen, mit der er ihnen bei einer Kirmes ausgeholfen hatte. Heute tut das allen Leuten in Landwehr leid, und sie kauften den Teich gern zurück für viel mehr Geld als ihre Vorfahren erhalten hatten; denn für alles, was ihnen der Teich umsonst leistete, müssen sie jetzt hohe Abgaben zahlen.

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