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Der tote Handwerksbursche bei Duben

Die Dubener und die Neuendorfer hatten in alten Zeiten manche Auseinandersetzung wegen des Borchelts. Nun kam vor vielen Jahren einmal ein Handwerksbursche, und weil man ihm kein Quartier gab, ging er nach dem Borchelt, um dort zu nächtigen. Am nächsten Morgen war er tot. Den Neuendorfern war das sehr unangenehm; dazu scheuten sie auch die Kosten für das Begräbnis. In der Gemeinde kam man da überein, den Borchelt den Dubenern zu überlassen mit der Bedingung, den Toten fortzuschaffen. Die Dubener waren damit auch ganz einverstanden, aber als der Besitzstand unterschrieben war, machten sie ein Loch und verscharrten den Handwerksburschen an der Stelle wo er lag. Der Büdner Lindt hat dann 1860 den Schädel gefunden. Seit der Zeit bleiben Handwerksburschen in den beiden Dörfern nicht gern über Nacht.

Quelle: Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau N.-L., Berlin 1933