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Das Kalb bei Buckowien

Drexels Vater ist spät abends von Oelsig gekommen und als er an den Winkel kam, wo es nach Nexdorf und nach Buckowien geht, da steht auf einmal ein Kalb vor ihm auf dem Wege. Er will es haschen, aber da springt es an die Seite und stößt nach ihm. Wie er nun seinen Gehstock hebt und ihm eins geben will, da hebt es den Kopf und hat ganz glühende Augen und er erschrack sich, und da springt ihm das Kalb auf und er rennt und das Kalb ist immer halb auf ihm und er kann nicht schreien. Bis er an die Ziegelei kommt, war er halbtot. Da krähte ein Hahn und er war den Spuk los. Er war tagelang kaputt und hat nicht mehr die anderen ausgelacht, die das Kalb vorher schon gesehen hatten.

Quelle: Robert Scharnweber & Otto Jungrichter: Sagen, Anekdoten und Schnurren aus dem Kreise Luckau N.-L., Berlin 1933