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Der schwedische Reiter in Zürchel

Als im dreißigjährigen Kriege ein schwedischer Reiter dem Bauer Lehmann in Zürchel das Geld rauben wollte, lief dieser schnell mit seinem Beutel nach seinem Wald in der Nähe des neuen Teiches, um sich dort im Dickicht zu verstecken. Der Reiter aber folgte seiner Spur und fand ihn endlich an einem Brunnen, wo er sich in einem Faulbeerstrauch verborgen hatte. Schnell gab er seinem Pferde die Sporen, aber es stolperte und Roß und Reiter stürzten in den Born und ertranken. Wenn heute die Zürchler Jäger in der Nähe die Hasen jagen und der Knall der Büchsen weithin ertönt, dann erwacht der Reiter aus seinem Schlafe. Die vielen Tränen, die er vergießt, sind die Wassertropfen, die im Zürchler Dorfgraben nach Dollenchen fließen. Die Tränen sind das Zeichen seiner Trauer, daß er für immer so fern seiner Heimat hier ruhen muß.

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