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Der Franzosenschatz im Glasergrunde bei Rosenthal

  M. II, Nr. 892 nach Dr. Lincke in «Über Berg und Tal», Bd. VI, S. 217.

Dicht bei der Ottomühle im Glasergrunde (oberhalb der Schweizermühle) ist unter einem Felsen ein Schatz vergraben gewesen. Das Loch ist jetzt noch zu sehen. Die Franzosen haben im Jahre 1813 den Schatz auf einem Wagen mit vier Rappen hingebracht und vergraben und gebannt. Ein Mann aus dem Nachbardorfe hat einmal am hellen Tage, als er Wieden machen wollte, den Schatz plötzlich offen daliegen sehen. Derselbe bestand aus Silbermünzen in Gestalt eines Bienenkorbes. Der Mann wollte näher zu dem Schatze treten, wurde aber nicht hingelassen, sondern von einer unbekannten Gewalt zurückgehalten. Da wollte er das Beil hinwerfen; das ging aber nicht. Ebenso gelang es ihm nicht, barfuß hinzugehen, selbst nicht, als er Rasen auf den Kopf nahm. Er mußte fort und wurde sogar krank. Später ist er mit einem Freunde nochmals hingegangen, sie haben aber nur das leere Loch gefunden, und der Pastor hatte es dem Manne schon voraus gesagt, daß er das Geld nicht heben könne. Die Geschichte aber ereignete sich vor nunmehr etwa 65 Jahren.

Quellen: