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Über die Freimaurer

  M. II, Nr. 718 nach Dr. Lincke in "Über Berg und Tal", Bd. VI, S. 217; 
  auch mündlich

Nach dem Glauben der Bewohner der Sächsischen Schweiz müssen die Freimaurer alle Jahre etwas bauen, sonst brennt ihnen etwas ab. So verbrannte als Folge einer solchen Unterlassungssünde einmal einem Besitzer in Hermsdorf bei Königstein eine Scheuer mit zwei Pferden. Erst nach langjähriger Zugehörigkeit zum Orden sind sie von der Verpflichtung zu bauen befreit. Die Freimaurer wissen auch vorher, wann sie sterben sollen. Verarmen sie, so wird ihnen dreimal ausgeholfen, später aber nicht mehr. Jeder hat sein Bild in der Loge. Wenn dasselbe wackelt, so ist das ein Zeichen, daß das betreffende Mitglied den Bund verrät. Dann wird ein in der Loge hängendes Schwert genommen und in das Bild gestochen, und der schuldige stirbt, wo immer er auch sein mag, sofort.

Anm.: „Sächsische Freimaurersagen“ f.K. Werhahn in den Mitteilungen des Vereins für sächsische Volkskunde, Bd. VIII (1919), Heft 1.

Quellen: