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Sebnitz und Lichtenhain, alte heilige Orte der Slaven

  Mündlich

Viele Leute sagen, die Orte Sebnitz und Lichtenhain seien von Deutschen gegründet worden. Das ist aber nicht richtig.

Denn in Tabor liegt eine uralte Chronik, in böhmischer Sprache geschrieben, darin steht es zu lesen, wie in alten Zeiten das Volk der Böhmen oder Tschechen bis nach Pirna gewohnt hat, und daß sie in dem Thalkessel, wo heute noch der Ort mit dem slavischen Namen Sebnitz blüht, ihre Volksversammlungen abgehalten haben. In Lichtenhain aber befand sich ein heiliger Hain, wo sie den alten Göttern opferten, und der Ort hieß damals Leittelshain oder so ähnlich.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke