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Eine Wasserflut zu Pirna verschont das Weihwasser

  Pirn. Ann., a. a. D. S. 401. 
  Gräße, a. a. D. S. 162.

Am Mittwoch nach Mariä Empfängnis des Jahres 1501 hat sich die Elbe so sehr ergossen, daß sie in die Klosterkirche gegangen bis an den roten Strich, so über dem Predigtstuhl gezeichnet ist, auch zu allen Thoren hereingedrungen. Es ging so hoch, daß man mit Schiffen und Kähnen hineinfahren können bis ans Rathaus, ging auch bis an den Sprengel, der vor dem Kloster an der Kirchthüre stand und halb voll geweihten Wassers war und ein Sprengwedel darin lag. Doch berührte das große wilde Wasser das geweihte Wasser nicht, und blieb der Sprengwedel im Weihwasser, und obgleich das wilde Elbwasser hart an den Stein schwebte, so blieb doch das Weihwasser und der Sprengel darin unversehrt.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke