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Ein Weib zu Sebnitz wird bezaubert und gebiert vier stumme Kinder

  Weck, Dresdner Chronik, S. 542. 
  Mündlich. 
  Gräße, 2. Aufl. Bd. I. S. 92

Ungefähr um die Mitte des 16. Jahrhunderts gebar die Peter Hellin oder Strohbachin zu Sebnitz, nachdem sie schon vorher einen gesunden Knaben zur Welt gebracht, vier stumme Knaben hintereinander. Nach angestellter Erkundigung ergab sich, daß sie um geringer Ursachen und Feindschaft halber von einer Zauberin Namens Helene Wiedemannin von Glashütte dermaßen behext worden war. Die Hexe wurde, nachdem sie in der Tortur diese und ähnliche Schandthaten gestanden und auch sonst bekannt hatte, daß sie in ihrer Jugend von einem Mönche zu Kamenz die Zauberkunst gelernt und dieselbe 27 Jahre lang getrieben, am 20. Juli des Jahres 1585 vor dem Wilsdruffer Thore zu Dresden verbrannt.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke