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Woher die Birken von Duba ihren Namen haben

  Gräße, a. a. D. S. 172. 
  Beckler, Historia Howorea. Hof 1649. S. 7 und 39. 
  Hofmann, S. 239.

Das Haus Berka, dessen Wappen aus zwei kreuzweis übereinandergelegten Eichenästen bestand, gehörte mit dem ihm stammverwandten Hause Howora zu den ältesten Adelsgeschlechtern Böhmens. Ein Ahnherr des letzteren war Jägermeister des Herzogs Jaromir (im Jahre 1085). Einst kam dieser auf einer Jagd von seinem Gefolge ab und fiel in die Hände der Werschowoczer, die das Räuberhandwerk trieben. Schon band man den Herzog und seinen Diener nackend an eine Eiche, um sie mit Pfeilen zu erschießen, da bat sich der Howora von dem feindlichen Anführer als Gnade aus, noch dreimal sein Leibstückchen auf dem Horne blasen zu dürfen. Allein diese Töne zeigten dem zerstreuten Gefolge nicht nur den Ort, wo ihr Herr weilte, sondern auch, daß er in Gefahr sei: es eilte herbei, und so wurden beide vom gewissen Tode gerettet. Aus Dankbarkeit hat nun der Herzog seinen treuen Diener mit Belohnungen überhäuft und ihm den Beinamen Duba (d. h. Eiche) gegeben, welchen Friedrich Berka, als er 1140 das Schloß Eiche oder Duba baute, der Verwandtschaft wegen annahm. Das Benediktinerkloster, welches Jaromir an der Stelle, wo sich die Begebenheit zugetragen hatte, erbaute, bestand noch bis auf die Zeit des Königs Wenzel, wo es zerstört ward.

Quelle: Sagenbuch der Sächsischen Schweiz; Herausgegeben von Alfred Meiche, Leipzig 1894, Verlag von Bernhard Franke