<<< zurück | Sagen aus Thüringen - Orts- und Volkssagen | weiter >>>

Die drei Linden bei Dankmarshausen

  Mündlich

An dem Wege, der von Berka nach Dankmarshausen führt, steht eine alte große Linde. Es sollen hier früher drei Linden gestanden haben. An diesen Ort knüpfen sich folgende zwei Sagen. Zur Zeit einer Hungersnoth wollte ein Familienvater sein ältestes Kind dem Tode weihen, um dadurch seine übrige Familie vor dem Hungertode zu bewahren. Er hatte schon sein Messer gezückt, um den Todesstreich zu führen, da gewahrte er plöglich eine Hirschkuh vor sich. Da ließ er ab von dem furchtbaren Kindesmorde. Zum Danke für dieses Wunder des Himmels wurde von den Dankmarshäusern an demselben Orte eine Capelle erbaut, von der jedoch jetzt keine Spur mehr zu finden ist.

In späterer Zeit hielten hier zwei Bauernmädchen aus Dankmarshausen um der Liebe eines Burschen willen ein Duell mit Sicheln. Sie trafen sich beide tödtlich und starben an ihren Wunden. Sie wurden nun auch an diesem Orte begraben. Kein Grabmal, sondern nur ein einfacher Grenzstein bezeichnet ihre Ruhestätte. Als nach längerer Zeit dieser Stein einmal versetzt wurde, schwebte er, von unsichtbaren Händen getragen, wieder an seinen alten Platz zurück, wo er noch bis zum heutigen Tage steht.

Quellen: