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Der heiligen Elisabeth wird Wasser in Wein verwandelt

  Passional hsgb. von Köpke S. 620, 76-89.

Die heilige Elisabeth hatte einmal Verlangen zu fasten und sich der gewöhnlichen Speisen, die man am Hofe aufzutragen pflegte, zu enthalten. Sie begab sich deshalb an einen einsamen, abgelegenen Ort, wo sie von Niemand gesehen ward und allein war, und hatte sich Wasser und Brot dahin tragen lassen. Durch Zufall führte aber den Landgrafen Ludwig sein Weg ebendahin. Er setzte sich zu ihr nieder, aß und trank mit ihr und es wollte ihn bedünken, als ob er seit langer Zeit keinen so guten Wein getrunken hätte. Als er nachher berichtet ward, daß man seiner lieben Elisabeth nur Wasser gebracht habe, merkte und verstand er wohl, daß Gottes Gnade und Huld in allen Dingen mit ihr sei.

Quellen: