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Ludwig's Keuschheit

  Schöttgen u. Kreyssig S. 94.

Zu Eisenach ward einmal eine Hochzeit gefeiert und ein großer Tanz auf der Rolle gehalten, daran viele Jungfrauen und Frauen Theil nahmen. Der Landgraf Ludwig war an diesem Tage gerade in dem Landgrafenhofe zu Eisenach und stand dem Tanze zusehend an einem Fenster. Da trat zu ihm einer seiner Diener und sprach: „Herr, sehet ihr dort die schöne, junge, säuberliche Frau ? dabei zeigte er sie ihm, die will ich euch in euern Arm schicken, wenn ihr das begehrt. „ Da antwortete ihm der Landgraf gar zornig und sprach: Schweig solcher Reden gegen mich und laß mich dergleichen nie wieder von dir hören, sofern du meine Gnade und Freundschaft behalten willst. Denn wäre es auch, daß ich das ohne Sünde und Schande thun könnte, so wollte ich es doch lassen zu Liebe meiner lieben Elisabeth. “ Daran merket nun die Tugend des frommen Fürsten.

Quellen: