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Wie Kaiser Friedrich auf der Burg Kyffhausen wandert

  Joh. Rothe dür. Chron. p. 426 .

Von Kaiser Friedrich dem Kezer erhub sich eine Kesserei, die noch Heimlich unter den Christen ist, die gänzlich glauben, dass derselbe noch lebe und lebend bleiben solle bis an den jüngsten Tag und dass kein rechter Kaiser nach ihm worden sei oder werden solle. Er wandere zu Kyffhausen in Thüringen auf dem wüsten Schlosse und auch auf andern wüsten Burgen, die zu dem Reiche gehören, und rede mit den Leuten und lasse sich zu Zeiten sehen.

Diese Büberei bringet der Teufel zu Wege, damit er die Kesser und etliche einfältige Christenleute verleite. Man meinet wohl, dass vor dem jüngsten Tage ein mächtiger Kaiser der Christenheit werden solle, Frieden zu machen unter den Fürsten. Derselbe werde eine Meerfahrt thun und das heilige Grab gewinnen und werde Friedrich genannt werden, weil er Frieden machet, auch wenn er nicht so getauft ist.

Quellen: