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Der Most-Märten in Schmalkalden

  Häfner und Zilcher die Herrschaft Schmalkalden V, 8.

Von einem Bilde auf dem Rathhause in Schmalkalden, insgemein der Most-Märten genannt, erzählt man folgende Geschichte. Ein Reisender hatte sich bei stürmischem Wetter verirrt. Auf einem Berge hört er die sogenannte grosse Oster, die grösste Glocke der Stadtkirche in Schmalkalden, läuten, geht ihrem Klange und Schalle nach und findet sich auf diese Weise nach Schmalkalden. Im freudigen Gefühl seiner Rettung machte er eine Stiftung, woraus jährlich auf Martini an alle Beamten, vom höchsten bis zum geringsten, selbst an den Hirten und die Todtenfrau, und in den beiden Knabenschulen Most ausgetheilt wird. Während der Austheilung wird mit der grossen Oster geläutet; die Leute, welche an diesem Tage das Läuten besorgen, erhalten gleichfalls ihren Most.

Quellen: