<<< zurück | Sagen aus Thüringen - Geschichtliche Sagen | weiter >>>

Der Knoblauchskönig

  Eike von Repgow Zeitbuch S. 360. 365.
  Bange thür. Chron. Bl. 49.
  Pomarius Chronica der Sachsen S. 218.
  Grimm deutsche Sagen II, Nr. 485. 185.

Als Kaiser Heinrich IV. zu Rom in Italien war, entbot er den Fürsten der Sachsen, dass sie seinen Sohn zum römischen König wählen möchten, er wolle dann nimmermehr in ihr Land ziehen. Da sprach Herzog Otto von der Weser: „ich habe in der Welt gehört, von einer bösen Kuh kommt nie ein gut Kalb,„ und sie koren zum Gegenkönig den Herzog Hermann von Luxemburg. Dieser ward vom Bischof von Mainz geweihet und sie setzten ihn auf die Burg zu Eisleben, da der Knoblauch wächst. Die Kaiserlichen nannten ihn im Spott Knoblauchskönig oder König Knoblauch, und er kam nie zur Macht, sondern wurde nachher auf einer Burg erschlagen, wohin er geflohen war. Da sagte man abermals: „König Knoblauch ist todt!“

Quellen: