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Bonifazius zerstört auf der Wagweide bei Erfurt einen heidnischen Abgott

  Hogel's Chronik von Erfurt. Mipt. S. 28.

Zu selbiger Zeit kam Bonifazius auch gen Erfurt, da auch noch manch ungläubiges Volk und Heiden waren, die der Stadt gegenüber auf der Wagweide oder Wagede ihrem Gott sollen gedienet haben. Als nun Bonifazius auf dem Petersberge sich aufhielt und anhub Christum zu predigen, ermahnte er die Heiden, dass sie ihm hinauf in den Wald folgen sollten, droben unter den Eichen den Abgott umzuhauen. Die Heiden folgten ihm, als sie aber an den Ort kamen, da jetzt das Löberthor ist, soll sich, wie die alte Sage geht, vom Walde her gegen die Stadt ein gewaltiger Sturmwind erhoben haben, dass die Leute erschrocken sich Gedanken machten, es wäre solcher Wind des Abgotts Zorn, der sie ihres Vornehmens wegen strafen wolle, und stunden stille. Aber Bonifazius redete ihnen zu mit ihm nur fort zu gehen und den Teufel, der sie bis jetzt verführet hätte, mit seinem Götzen nicht zu achten. Sie thaten solches und sahen darauf ihres alten Abgotts Fall und zerhauene Stücke.

Quellen: