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Die Schlacht bei Klausen am 20. Oktober 1735

Der französische König Ludwig XV. erklärte im Jahre 1733 dem deutschen Kaiser Karl VI. den Krieg1). Der Kaiser des Deutschen Reiches hatte nämlich den Mut gehabt, Leszczynsky, den Schwiegervater des Franzosenkönigs, nicht als König von Polen anzuerkennen. Kurfürst Franz Georg von Trier (1729 – 1756) hielt treu zu Kaiser und Reich. Darum ließ Ludwig XV. in feindlicher Absicht 20.000 Mann in das Erzstift Trier einrücken, die teils in der Stadt Trier, teils in den Dörfern zwischen Trier und Trarbach lagerten.

Erst im Herbst des Jahres 1735 entschloss sich Prinz Eugen, der Anführer der Reichsarmee, die Franzosen aus dem Trierer Land zu vertreiben. Er sandte deshalb von seinem festen Lager zu Mainz aus den Feldmarschall Graf von Seckendorf mit 6000 Mann über den Hunsrück ins Tal der Mosel hinab. Bei Bernkastel und Trarbach wurden Brücken über den Fluss geschlagen, und die Deutschen rückten gegen die Höhen der Vordereifel vor. Die französischen Vorposten waren schon bis Lieser, Maring und Osann gekommen. Nachdem sie zurückgedrängt worden waren, stellte Seckendorf bei Klausen am 10. Oktober 200 Husaren als Wachtposten auf. 800 Franzosen rückten gegen sie heran; sie wurden aber zurückgeschlagen. Dann nahm das ganze deutsche Heer bei Klausen Aufstellung, um die Franzosen zu erwarten. Diese hatten vom Rhein Verstärkung herangezogen und waren nunmehr doppelt so stark an Zahl als die Kaiserlichen. Sie schlugen am 19. Oktober auf der Heide bei Hetzerath ihr Lager auf.

Nach einigen Vorpostengefechten eröffneten die Franzosen am 20. Oktober nachmittags um 4 Uhr das Feuer. An der Escher Salmbrücke und bei der Rivenicher Mühle stießen die Heere zusammen. Nach mehrstündigem hartnäckigen Kampf wurde der feurige Angriff der Franzosen glänzend zurückgeschlagen. Mutlos und in wilder Verwirrung zogen diese sich zurück. Die Deutschen unterließen es, die Geschlagenen zu verfolgen und so den Sieg auszunutzen. Auf dem Rückzug nach Trier plünderten die Franzosen eine Reihe von Dörfern, so Föhren, Schweich, Issel, Ehrang und Ruwer. Föhren nebst verschiedenen herrschaftlichen Gehöften wurde von ihnen in Asche gelegt. Nur langsam folgte Seckendorf den Flüchtigen, und erst nach neun Tagen stand er bei Ehrang. Er besetzte zwar die Berge bei Biewer und Pallien, aber es kam nicht mehr zu einem ernsten Zusammenstoß der feindlichen Heere. Es wurde bald ein Waffenstillstand geschlossen, und dieser führte zu einem für den Kaiser wenig ruhmreichen Frieden.

Quelle: Jos. Schiffels: Sagen, Legenden und Geschichten aus der Eifel, zweiter Band, Verlag Georg Fischer. Wittlich. 1912


1)
Es war der sogenannte polnische Erbfolgekrieg (1733 – 1738), der für den Kaiser unglücklich endete.