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Der Kobold hilft beim Scheuern

Einst hatte ein Kobold seine Wohnung in dem Pantoffel einer Bauernmagd aufgeschlagen. Er half ihr bei der Arbeit und spann jede Nacht zwei Spulen voll Garn für sie. Und an den Sonntagen war im Hause immer alles blitzsauber. Einmal wollte der Hausherr der Magd beim Arbeiten zuschauen und legte sich auf die Ofenbank. Plötzlich kam der Kobold und half dem Mädchen kehren und scheuern. Als er bis zu der Bank gelangt war, hob er den Bauern herunter und legte ihn auf die Diele. Dann wusch und wischte er die Bank fein säuberlich und legte zum Schluß den Bauern wieder hinauf. Nun kannte der Mann das Geheimnis. Seit der Zeit wollte das Mädchen den Kobold nicht mehr bei sich dulden. Es gab ihm einen Groschen als Lohn, und der kleine Kerl verließ das Haus.

Quelle: Erich Krawc, „Sagen der Lausitz“, Domowina Verlag 1962;