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Ein Bauer will das Irrlicht betrügen

Einst ging ein Bauer spätabends nach Hause. Der Weg führte über sumpfige Wiesen und durch wirres Buschwerk. Weil es gar so dunkel war, verirrte sich der Mann. Da erblickte er plötzlich ein Irrlicht. Schnell riet er ihm zu: »Komm und leuchte mir heim, ich gebe dir dafür einen Dreier!„ Das gutmütige Irrlicht kam auch wirklich herangehüpft und leuchtete ihm bis zur Haustür.

Da sich der Bauer nun wieder sicher fühlte, wollte er den kleinen Helfer um den versprochenen Lohn betrügen und sagte: „Ich habe keinen Dreier, ich bezahle dafür mit dem Stock!“ und wollte das Irrlicht verprügeln. Das aber verschwand schnell.

Kurze Zeit darauf ging der Bauer wieder einmal im Dunkeln über die Wiesen. Plötzlich war das Irrlicht wieder da. Diesmal aber rief es dem Bauern zu: „Wenn du keinen Dreier hast, bezahle ich dir mit dem Stock!' Und der Bauer bekam eine ordentliche Tracht Prügel.

Quelle: Erich Krawc, „Sagen der Lausitz“, Domowina Verlag 1962;