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Die rothe Erde bei Krumke

  Nach Engelt, Chronik der Altmark S. 100, 
  und Temme S. 51.

Unweit der Stadt Osterburg liegt das Dorf Krumke, welches den Herren von Kahlden gehört. In der Nähe dieses Dorfes, da wo jetzt die Krumkesche Schäferei liegt, ist vor langen Jahren eine mörderische und große Schlacht vorgefallen, in welcher Huder von Stade und Albrecht von Askanien sich um die Altmark stritten. Es sind in derselben eine große Menge Menschen um's Leben gekommen, so daß die Erde rund umher ganz roth geworden und ein Bach, der dort fließt, voll Blut gewesen.

Zum Wahrzeichen ist noch jetzt die Erde dort roth, als wenn das Blut der Erschlagenen noch immer nicht daraus zu vertilgen wäre. Nach einer andern Sage ist an dieser Stelle eine mörderische Schlacht zwischen den Städten Seehausen und Osterburg vorgefallen. Das Bächlein, welches früher Clia hieß, wird seitdem die rothe Furth genannt.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 206-207