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Der Adamstanz bei Virchow

  S. Beckmann, Th. II. S. 362

In den sogenannten Wolfsbrüchen bei dem Dorfe Virchow in der Neumark, Dramburger Inspection, befindet sich ein Kreis von Steinen, der von den Einwohnern der Adamstanz oder Steintanz genannt wird, weil vor etlichen Jahren am Pfingstfest einige Menschen einen nackenden Tanz daselbst sollen gehalten haben, und darüber zu einer sonderbaren Strafe wären in Stein verwandelt worden. Wie denn auch die Steine, 14 an der Zahl, noch Paarweise daselbst zu sehen sind, unter welchen einer in der Mitte, so zwei Ellen hoch und wie mit Reifen umgeben, eine Tonne Bier und gar der Bierschenker, und zwei außerhalb des Kreises etwas höhere Steine ein Paar Spielleute sollen gewesen sein, an denen man noch die Spuren von Violinen und dergleichen mehr bemerken will; die übrigen sind die Tänzer und Tänzerinnen gewesen.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 91-92