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Das sonderbare Kind zu Brandenburg

  S. Angelus S. 340

In dem Jahre 1548 ist zu Brandenburg ein Kind geboren worden, welches Zähne gehabt und zerschnittene Wangen als ein zerschnitten Koller. Denn das Fleisch ist ihm herunter gehangen als ein Unterzug in zerschnittenen Hosen. Neben dem Leibe hat's eine Haut gehabt, damit es bedeckt worden, und dieselbe hat ihm weit heruntergehangen, wie eine hispanische Kappe. Wenn man aber dieselbe aufdeckte, hat man an des Kindes Brust eine Wunde gesehen, daraus immerdar Blut geflossen.

Quelle: Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 85-86