<<< vorherige Sage | Dritte Abtheilung: Ortssagen | nächste Sage >>>

Das steinerne Kreuz und das Lauerbüschel bei Troitschendorf

  Mündlich

Ein Bauer in Troitschendorf hatte ein hübsches Weib und ein Bauer in Stangenhain einen verwegenen Sohn. Der sah die Troitschendorfer Bauersfrau und verführte sie zum Ehebruche. In einem nahe gelegenen Busche gaben sie sich ein Stelldichein; aber der eifersüchtige Ehemann hatte Lunte gerochen, ging seiner treulosen Ehehälfte nach und lauerte hinter den Bäumen, als der Stangenhainer lustig des Wegs kam. Da sprang er vor und versegte ihm einen schweren Schlag, daß der Bursche gleich zur Erde fiel und todt war. An der Stelle dieser Mordthat errichtete man später ein steinernes Kreuz und der Busch heißt seitdem das Lauerbüschel.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862