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Sommerfeld

  Frenzel, nomenclator in script. II. 24. 
  Lex, slav, III. 3265. msc. 
  Mündlich.

Am Sorauer Thore zu Sommerfeld steht ein runder, von Backsteinen aufgeführter Thurm von alterthümlicher Bauart. Die Leute sagen, daß er vor undenklichen Zeiten von den Böhmen zum Schutze der von Görlitz über Sorau nach Guben führenden Handelsstraße erbaut worden sei. Bei den Wenden heißt die Stadt Semrin, was so viel als Todtenfeld bedeutet und auf eine Schlacht hinweisen soll, die hier einst geschlagen wurde, wovon aber weder die Geschichte, noch die Sage etwas weiß.

Eine Viertelstunde von der Stadt entfernt, zwischen den Dörfern Dolzig und Baudach, liegt eine Höhenfläche, die Klinge genannt, sonst nur zur Hütung benußt, jetzt in Acker verwandelt. Dort stand einst ein Dorf, das diesen Namen führte. Man sagt, daß es im dreißigjährigen Kriege zerstört worden sei.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Leipzig, Verlag von Wilhelm Engelmann,1862