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Das Kreuz bei Schwosdorf

  Gräve S. 192.

Als im zweiten Schlesischen Kriege im Jahre 1745 ein Regiment preußischer Husaren durch die Gegend von Kamenz und Königsbrück zog, desertierten drei Husaren dieses Regiments mit Sattel und Zeug. Einer derselben wurde wieder zurückgebracht; die anderen beiden, deren Sättel man im Busche fand, kamen mithilfe der Bauern glücklich davon.

Der Unglückliche, ein blutjunger schmucker Bursche, wurde nach kurzem Standrecht bei Schwosdorf an einem schnell errichteten Galgen gehenkt. Mitleidige Bauern haben ihm an der Stelle seines Todes auf einer kleinen Erhöhung ein steinernes Kreuz errichtet, auf dem in rohen Umrissen ein Husarensäbel und die Jahreszahl 1745 eingehauen ist.

Anmerkungen: Vgl. Th. I. No. 272.

Quelle: Karl Haupt, Sagenbuch der Lausitz, II.Teil: Die Geschichte, Leipzig 1863, S.144-145, Nr.240